ManÂche TheÂmen scheiÂnen nie an AktuaÂliÂtät zu verÂlieÂren: zum BeiÂspiel der FachÂkräfÂteÂmänÂgel. Was heuÂte regelÂmäÂĂźig in vieÂlen gesellÂschaftÂliÂchen und poliÂtiÂschen DebatÂten theÂmaÂtiÂsiert wird, stand auch schon Anfang der 1970er JahÂre auf der Agenda.
Damals beobÂachÂteÂten die heiÂmiÂsche IndusÂtrie und PoliÂtik, dass junÂge FachÂkräfÂte aus der RegiÂon FulÂda, die eine höheÂre berufÂliÂche BilÂdung absolÂviert hatÂten, nicht mehr nach FulÂda zurĂĽckÂkehrÂten, sonÂdern sich in BalÂlungsÂzenÂtren nach einer ArbeitsÂstelÂle umschauÂten. FĂĽr die heiÂmiÂschen BetrieÂbe ginÂgen damit nicht nur gute FachÂarÂbeiÂter verÂloÂren, sonÂdern es entÂstand ein DefiÂzit an höherÂquaÂliÂfiÂzierÂten FachÂkräfÂten mit einer AufÂstiegsÂfortÂbilÂdung. Zur SicheÂrung des WirtÂschaftsÂstandÂorÂtes FulÂda forÂderÂten WirtÂschaft und PoliÂtik damals die EinÂrichÂtung einer „FachÂschuÂle fĂĽr TechÂnik“ in Fulda.
Im SepÂtemÂber 1972 war es dann so weit: Die FachÂschuÂle fĂĽr MaschiÂnenÂbau und ElekÂtroÂtechÂnik an der gewerbÂliÂchen BerufsÂschuÂle (damals noch in der EspeÂranÂtoÂstraÂĂźe) wurÂde eröffÂnet. Zunächst in TeilÂzeitÂform (acht SemesÂter im Abend- und SamsÂtagsÂunÂterÂricht), dann ab 1973 in VollÂzeit (vier SemesÂter) – und ein Jahr späÂter erfolgÂte der Umzug in den NeuÂbau der FerÂdiÂnand-Braun-SchuÂle in der GoerdelerstraĂźe.
Zur HisÂtoÂrie der FachÂschuÂle fĂĽr Technik
Aus der 1929 gegrĂĽnÂdeÂten StädÂtiÂsche Berufs- und FachÂschuÂle FulÂda entÂstanÂden 1951 bis 1954 zunächst die GewerbÂliÂchen BerufsÂschuÂlen an der OchÂsenÂwieÂse (EspeÂranÂtoÂstraÂĂźe). In den 1960er JahÂren gab es einen weiÂteÂren WanÂdel im berufÂliÂchen BilÂdungsÂsysÂtem: Mit der AufÂlöÂsung der IngeÂnieurÂschuÂlen in HesÂsen, die in FachÂhochÂschuÂlen umgeÂwanÂdelt oder in GesamtÂhochÂschuÂlen inteÂgriert wurÂden, entÂstanÂden im GegenÂzug techÂniÂsche FachÂschuÂlen mit dem Ansatz der AusÂbilÂdung von FachÂprakÂtiÂkern fĂĽr mittÂleÂre FĂĽhÂrungsÂaufÂgaÂben. So auch in FulÂda: 1972 wurÂde die FachÂschuÂle fĂĽr TechÂnik gegrĂĽndet.
Im SomÂmer 1974 zogen die BerufsÂfelÂder Metall‑, ElekÂtroÂtechÂnik sowie Chemische/Physikalische TechÂnik der FachÂschuÂle von der EspeÂranÂtoÂstraÂĂźe in das neue GebäuÂde (Haus A) an der GoerÂdeÂlerÂstraÂĂźe. Im FebruÂar 1975 bekaÂmen die ersÂten 19 TechÂniÂker ihr AbschlussÂzeugÂnis als „StaatÂlich geprĂĽfÂte TechÂniÂker“. Die BerufsÂfelÂder Bau‑, Holz‑, FarbÂtechÂnik blieÂben bis zur FerÂtigÂstelÂlung des ErweiÂteÂrungsÂbaus (Haus B) bis 1988 im AltÂbau in der EspeÂranÂtoÂstraÂĂźe. Der 3. BauÂabÂschnitt des ErweiÂteÂrungsÂbaus der FBS war schon 1986 abgeÂschlosÂsen und in Betrieb genomÂmen worÂden. ModerÂne LaboÂre fĂĽr die ElekÂtroÂtechÂnik sowie MessÂtechÂnik und PC-RäuÂme stanÂden nun fĂĽr die TechÂniÂkerÂausÂbilÂdung zur VerÂfĂĽÂgung. 1988 folgt die EinÂweiÂhung des terÂrasÂsenÂförÂmiÂgen WerkÂstattÂtrakÂtes mit MediÂenÂzenÂtrum, Holz‑, Druck- und MalÂerwerkÂstätÂten und TiefÂgaÂraÂgen. Er bilÂdeÂte den vierÂten und vorÂerst letzÂten BauÂabÂschnitt des insÂgeÂsamt 42 MilÂlioÂnen D‑Mark teuÂren SchulÂbaus. Im selÂben Jahr konnÂte dann auch die FachÂrichÂtung FarbÂtechÂnik mit dem SchwerÂpunkt GestalÂtung und DenkÂmalÂpfleÂge starten.
1991 wurÂde auf AnreÂgung des ortsÂanÂsäsÂsiÂgen UnterÂnehÂmens EDAG die FachÂrichÂtung „KarosÂseÂrie- und FahrÂzeugÂtechÂnik“ in VollÂzeitÂform an der FBS einÂgeÂrichÂtet. WähÂrend die Zahl der SchĂĽÂleÂrinÂnen und SchĂĽÂler zwiÂschen 1997 und 2009 infolÂge verÂschieÂdeÂner WirtÂschafts- und FinanzÂkriÂsen zurĂĽckÂging, stieÂgen die BewerÂberÂzahÂlen seit 2010 wieÂder an, vor allem im Bereich der MaschiÂnenÂtechÂnik. 2017 wurÂde die FachÂrichÂtung „TechÂniÂsche BetriebsÂwirtÂschaft“ in Form eines ErgänÂzungsÂstuÂdiÂums in TeilÂzeitÂform ins Leben geruÂfen. Ein weiÂteÂrer MeiÂlenÂstein erfolgÂte 2022/23 mit der InbeÂtriebÂnahÂme bezieÂhungsÂweiÂse feiÂerÂliÂchen EröffÂnung des AutoÂmaÂtiÂsieÂrungsÂzenÂtrums und des neuÂen Werkstatttrakts.
Text: OstÂhesÂsen-news (pm/ci)
BilÂder: ThoÂmas Landgraf