Schul-Kultur-Sportausschuss zu Besuch in der Ferdinand-Braun-Schule

Der Schul‑, Kul­tur- und Sport­aus­schuss besuch­te wäh­rend sei­ner letz­ten Sit­zung die Fer­di­nand Braun-Schu­le und des­sen Auto­ma­ti­sie­rungs­zen­trum. Der stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­ter Chris­ti­an Mahr gab einen kur­zen Über­blick über die Schu­le sowie über den Gesamt­pro­zess der Ent­ste­hung der neu­en Räum­lich­kei­ten. Aus­gangs­punkt waren 2014 die Über­le­gun­gen, die ein­zel­nen Berei­che der Auto­ma­ti­sie­rungs­tech­nik in der Schu­le an einem gemein­sa­men Ort zu verbinden.

Es ist wesent­lich mehr dar­aus gewor­den, als wir uns das damals gedacht haben“, kon­sta­tier­te Mahr. Er bedank­te sich bei den Anwe­sen­den und der Stadt Ful­da für die Unter­stüt­zung sowie die Umset­zung der getä­tig­ten Bau­maß­nah­men.  Die anschlie­ßen­de Füh­rung begann in den metall­tech­ni­schen Räu­men. Hier führ­te Tobi­as Heitz, Abtei­lungs­lei­ter Berufs­schu­le Metall­tech­nik, den Aus­schuss durch die ein­zel­nen Teil­be­rei­che. Begin­nend bei der Schweiß- und Füge­tech­ni­ken ging es durch die Räum­lich­kei­ten für Tätig­kei­ten mit hand­ge­führ­ten Werk­zeu­gen (Grund­fer­tig­kei­ten) über den Bereich der kon­ven­tio­nel­len Fer­ti­gung hin zum neu ein­ge­rich­te­te CNC-Arbeits­be­reich. Mit einer 5‑Achs-Simul­tan-CNC-Frä­se- und einer CNC-Dreh­ma­schi­ne sowie einem Werk­zeug­vor­ein­stell­ge­rät bil­det die­ser Bereich die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung der kon­ven­tio­nel­len Fer­ti­gung ab. Die Räu­me ver­fü­gen zudem über Com­pu­ter mit einer Simu­la­ti­ons­soft­ware, mit deren Hil­fe rech­ner­ge­stützt CNC-Pro­gram­me ent­wi­ckelt, über­prüft und durch Simu­la­ti­on des Bear­bei­tungs­pro­zes­ses opti­miert wer­den kön­nen. „Ziel ist es, die durch die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on zuneh­men­de Abs­trakt­heit und die kom­ple­xe­ren Abhän­gig­kei­ten der ein­zel­nen am Ent­ste­hungs­pro­zess betei­lig­ten Soft- und Hard­ware kon­kret in Ein­zel­schrit­ten nach­voll­zieh­bar zu machen“, so Heitz. Schü­le­rin­nen und Schü­ler sowie die Aus­zu­bil­den­den sol­len so auf die zuneh­men­de digi­ta­li­sier­te Arbeits­welt vor­be­rei­tet werden.

Anschlie­ßend ging es für die Anwe­sen­den die die neu­en Räum­lich­kei­ten für die Berei­che Kfz,- Karos­se­rie­bau- und Elek­tro­tech­nik. „Ein Neu­bau ist eine Her­aus­for­de­rung und auch Chan­ce zugleich, moderns­te Tech­no­lo­gie mit moderns­ter Unter­richt­ge­stal­tung zu ver­ei­nen.“, resü­miert Abtei­lungs­lei­ter Micha­el Fran­ke. Alle Räu­me im Werk­statt­be­reich sind hell, mit Glas ver­se­hen, rund her­um ein­seh­bar, frei nutz­bar und haben teil­wei­se eher Semi­nar­raum- als Klas­sen­raum­cha­rak­ter. Dies bie­tet im Kfz-Bereich die Mög­lich­keit, alle anfal­len­den Arbei­ten (von der Feh­ler­su­che bis zur Feh­ler­be­he­bung) in der Nähe des Arbeits­plat­zes und in Ver­bin­dung mit moderns­ter Tech­nik sowie unter Ein­be­zug aktu­el­ler Fahr­zeug­mo­del­le (inkl. Elek­tro­fahr­zeu­gen) und Fahr­zeug­mo­du­le (z.B. Fah­rer­as­sis­tenz­sys­te­me) umzu­set­zen. Auch in den neu­en Elek­tro­werk­stät­ten konn­ten sich die Aus­schuss­mit­glie­der davon über­zeu­gen, dass bei der Gestal­tung der gegen­wär­ti­gen tech­ni­schen Ent­wick­lung umfas­send Rech­nung getra­gen wur­de. „Hier kön­nen Aus­zu­bil­den­den an ver­schie­de­nen Arbeits‑, Steck- und Lern­plät­zen vom grund­le­gen­den Basis­wis­sen bis hin zu kom­ple­xen The­men wie Solar-/Pho­to­vol­ta­ik­tech­nik oder ver­netz­tes Woh­nen (Smart Home) alle Aspek­te der Elek­tro­tech­nik pra­xis­nah erler­nen“, so Franke.

Hubert Schmitt als zustän­di­ger Abtei­lungs­lei­ter führ­te die Anwe­sen­den in das neu ent­stan­de­ne Auto­ma­ti­sie­rungs­zen­trum. „Die neu­en Unter­richts­räu­me des Auto­ma­ti­sie­rungs­zen­trums bil­den die digi­ta­li­sier­te Pro­duk­ti­on im Sin­ne von Indus­trie 4.0 in einer her­vor­ra­gen­den Wei­se ab“, ist sich Schmitt sicher, „Alle Aspek­te der digi­ta­len, ver­netz­ten Fabrik wer­den ver­mit­telt – von der Pla­nung der ein­zel­nen Pro­duk­ti­ons­schrit­te über die Pro­gram­mie­rung und Simu­la­ti­on am Bild­schirm bis hin zur Inbe­trieb­nah­me von kom­plet­ten Pro­duk­ti­ons­stre­cken einer Smart-Fac­to­ry sind in den neu­en Räu­men ent­hal­ten“. Die ein­zel­nen Berei­che wur­den der Grup­pe durch Lehr­kräf­te der Schu­le in einer kur­zen Vor­stel­lung näher­ge­bracht. Hier­bei zeigt Klau­dia Völ­ler auf anschau­li­che Wei­se die Funk­ti­on einer elek­tro-pneu­ma­ti­sche Steue­rung. Tobi­as Zim­mer­mann infor­mier­te über Mög­lich­kei­ten der Aus­bil­dung in der Robo­tik mit Hil­fe der vor­han­de­nen 14 Klein- und drei Industrieroboter.

Den Abschluss der Füh­rung bil­de­te die Vor­stel­lung im Bereich der Auto­ma­ti­sie­rungs­tech­nik durch Chris­toph Stei­ner. Er stell­te das Kon­zept der Nut­zung sowie die Funk­ti­on der vor­han­de­nen Sor­tier­an­la­gen für die Aus­bil­dung im Bereich der spei­cher­pro­gram­mier­ba­ren Steue­rung vor und zeig­te abschlie­ßend eini­ge Fotos der noch feh­len­den Smart Factory.

Text: pm

Foto: Mar­tin Engel – Ost­hes­sen News