… verlieh unserer Schule ihren Namen
Karl FerÂdiÂnand Braun – HochÂschulÂproÂfesÂsor, ForÂscher, EntÂdeÂcker und NobelÂpreisÂträÂger – gehört zu jenen geniaÂlen MänÂnern des 19. und beginÂnenÂden 20. JahrÂhunÂderts, die schon in junÂgen JahÂren BahnÂbreÂchenÂdes erdachÂten und erfolgÂreich prakÂtisch anwandÂten. Die ErgebÂnisÂse dieÂses WirÂkens komÂmen heuÂte allen MenÂschen zugute.
Nach SchulÂbeÂsuch und Abitur in seiÂner HeiÂmatÂstadt FulÂda stuÂdierÂte FerÂdiÂnand Braun MatheÂmaÂtik und PhyÂsik in MarÂburg und BerÂlin. Schon mit zwanÂzig JahÂren begann er als AssisÂtent an der BerÂliÂner UniÂverÂsiÂtät seiÂne ersÂten selbÂstänÂdiÂgen UnterÂsuÂchunÂgen ȟber den EinÂfluĂź von SteiÂfigÂkeit, BefesÂtiÂgung und AmpliÂtuÂde auf die SchwinÂgunÂgen von SaiÂten«. HierÂĂĽber proÂmoÂvierÂte er 1872 zum Dr. phil. Kurz darÂauf war er als AssisÂtent zwei JahÂre an der UniÂverÂsiÂtät in WĂĽrzÂburg tätig.
Am 23. NovemÂber 1874 gelang ihm als LehÂrer an der ThoÂmas-SchuÂle in LeipÂzig der ersÂte groÂĂźe wisÂsenÂschaftÂliÂche Erfolg seiÂnes Lebens. Er entÂdeckÂte den GleichÂrichÂterÂefÂfekt der HalbÂleiÂter, auf dem die heuÂtiÂge ElekÂtroÂnik beruht.
Mit 26 JahÂren wurÂde Braun zum auĂźerÂorÂdentÂliÂchen ProÂfesÂsor fĂĽr theoÂreÂtiÂsche PhyÂsik nach MarÂburg beruÂfen, wechÂselÂte bereits 1880 nach StraĂźÂburg und wurÂde zwei JahÂre späÂter ordentÂliÂcher ProÂfesÂsor an der TechÂniÂschen HochÂschuÂle KarlsÂruÂhe. Dort beschäfÂtigÂte er sich insÂbeÂsonÂdeÂre mit UnterÂsuÂchunÂgen zur PhyÂsik der hohen TemÂpeÂraÂtuÂren, mit der TherÂmoÂelekÂtriÂziÂtät und der EntÂwickÂlung des elekÂtriÂschen Pyrometers.
Mit 35 JahÂren ging Braun nach TĂĽbinÂgen. Hier entÂwiÂckelÂte er unter andeÂrem das BraunÂsche ElekÂtroÂmeÂter (1891).
Im JahÂre 1895 ging Braun nach StraĂźÂburg zurĂĽck und wurÂde dort 1905 RekÂtor der UniÂverÂsiÂtät. 1896 entÂstand seiÂne berĂĽhmÂtesÂte ErfinÂdung, die BraunÂsche RöhÂre, eine KathoÂdenÂstrahlÂröhÂre zur UnterÂsuÂchung der Form elekÂtriÂscher SchwinÂgunÂgen, aus der sich die heuÂtiÂge FernÂsehÂbildÂröhÂre entwickelte.
Eine weiÂteÂre bedeuÂtenÂde ErfinÂdung glĂĽckÂte Braun 1898 auf dem Gebiet der drahtÂloÂsen NachÂrichÂtenÂtechÂnik. Er konÂstruÂierÂte den BraunÂschen gekopÂpelÂten SenÂder, eine noch heuÂte in allen SenÂdern und EmpÂfänÂgern gebräuchÂliÂche AnkoppÂlung eines geschlosÂseÂnen SchwingÂkreiÂses an die AntenÂne. HierÂfĂĽr wurÂde ihm – gemeinÂsam mit MarÂcoÂni – 1909 der NobelÂpreis verliehen.
ProÂfesÂsor Dr. Karl FerÂdiÂnand Braun war WisÂsenÂschaftÂler, TechÂniÂker und IndusÂtriÂelÂler zugleich. Er grĂĽnÂdeÂte die Braun-GesellÂschaft, die späÂter zur Braun-SieÂmens-GesellÂschaft erweiÂtert und dann zu TeleÂfunÂken fusionierte.
Im JahÂre 1914 reisÂte Braun zu VerÂhandÂlunÂgen nach AmeÂriÂka. Er konnÂte wähÂrend des KrieÂges nicht mehr zurĂĽckÂkehÂren. Er starb am 20. April 1918 in BrookÂlyn. Am 4. Juni 1921 wurÂde er in FulÂda beigesetzt.
Im JahÂre 1974 erhielt unseÂre SchuÂle seiÂnen Namen.