Religionslehrer Horst Conze bot in Zusammenarbeit mit christlich geprägten Einrichtungen, Aktivitäten und Projekten Schülerinnen und Schülern an, ihre Kenntnisse über soziale Systeme, die auf dem Fundament des christlichen Glaubens, Denkens und Handelns stehen, zu erweitern. Ihm sei wichtig den Blick der jungen Menschen zu öffnen für die Prägung gesellschaftlicher Normen und Werte durch das Christentum. Dabei gehe es auch darum zu zeigen, dass in der Arbeitswelt christlich Werte in der Interaktion der Menschen, aber auch im Umgang mit Ressourcen ihren Platz hätten. Etwa ein Drittel aus 14 Klassen hätten das freiwilligen Angebot angenommen und aus 22 Arbeitsbereichen von Caritas, Diakonie, Gefängnisseelsorge, Orden und Kirche ausgewählt, so der Religionslehrer.
Monikas Niestroj, Leiterin der Ökumenischen Bahnhofsmission, vermittelte die Wichtigkeit ehrenamtlichen Tuns, um Menschen oder Kinder auf Reisen (Kids on Tour) sicher an ihr Ziel zu bringen. Zudem sei die Bahnhofsmission auch Anlaufstelle für Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft Leben müssten. Einen Einblick in das Leben der Fuldaer Benediktinerinnen vermittelte sehr anschaulich Schwester Angela und musste viele Fragen nach dem Leben hinter Klostermauern beantworten.
Ganz praktisch ging es in der Sozial- und Lebensberatung bei Frau Jutta Michel – Neu zu. Die Schülerinnen und Schüler mussten einen Wohnraum konzipieren, der den Vorgaben nach Personenzahl, Wohnraumgröße und Quadratmeterpreis für Empfänger von Sozialleistungen entsprach.
Viel Spaß hatten die Teilnehmer im Fachbereich Sozialdienst für Gehörlose, Hörgeschädigte und deren Angehörige. Fachbereichsleiter Werner Althaus vermittelte nicht nur das Gebärdenalphabet, sondern auch Begriffe, die unweigerlich Lachen hervorriefen wie die neue Gebärde „Donald Trump“. Mit großem Interesse folgten die Besucher den Worten von Gaby Wölffel und Pfarrer Lars Peter Rilke in der Jugendgerichtshilfe des Diakonischen Werkes.
Besonders bei den Absolventinnen und Absolventen der Klasse für Tischler und Schreiner stieß die Führung durch den Fuldaer Dom auf Interesse wurden sie doch mit Technikern und Ausführungen der Barockzeit konfrontiert, die viel handwerkliches und künstlerisches Geschick erforderten und oft lange Arbeitszeit in Anspruch nahmen.
Obwohl nur die begrenzte Zeit des Vormittags zur Verfügung stand konnten Fragen nach der Situation von hilfebedürftigen Menschen und der Motivation von Helfern, Betreuern und Ehrenamtlichen ausreichend beantwortet werden. Besonders im Bereich Ehrenamtlichkeit wies Monika Niestroj darauf hin, dass in der Bahnhofsmission durchaus auch ältere Schülerinne und Schüler mithelfen könnten.
Begleitet wurden die einzelnen Gruppen von Fachlehrern der Ferdinand – Braun – Schule. Federführung bei der Caritas hatte Tanja Herr vom Fachbereich Gemeindecaritas. Der Pilgertag endete mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Schule.
Fotos: Caritas/ FotoText Winfried Möller, Rasdorf