Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden Schulen fanden sich am vergangenen Freitag im Kompetenzzentrum Technik ein. „Das Interesse in diesem Jahr ist enorm – die Unterstützung bei der Berufsorientierung für junge Menschen steigt von Jahr zu Jahr“, berichtet die stellvertretende Schulleiterin, Frau Ulrike Vogler.
Gemäß dem Motto „Technik und Gestaltung – Anschauen.Mitmachen.Informieren“ konnten die jungen Gäste von 9 bis 13 Uhr an unterschiedlichen Workshops teilnehmen, begleitet durch Schüler-Guides der Ferdinand-Braun-Schule. „Für mich ist der Tag an der FBS perfekt organisiert. Von Beginn an wissen wir als besuchende Schule, was auf uns zukommt“, kommentiert eine Lehrkraft aus der Biebertalschule in Hofbieber.
Unter der Federführung von Studiendirektor Tobias Heitz wurden von den Lehrkräften mehr als 50 Workshops vorbereitet. „Unsere vielfältigen Bildungsmöglichkeiten an einem Tag zu veranschaulichen ist nicht einfach“, so der Abteilungsleiter. „Wir verdanken dies dem Einsatz aller Lehrerinnen und Lehrer, die mit Engagement und Leidenschaft unsere Besucher für Technik und Gestaltung begeistern!“
Niclas ist einer der vielen Besucher am Tag der offenen Tür. Der Don Bosco-Schüler hält die Steuerung des Fanuc-Roboters in den Händen und lässt das High-Tech Gerät auf und ab bewegen, angeleitet von Lehrkräften und Studierenden der Fachschule für Technik.
Allen ist die Faszination anzumerken. Ein angehender Techniker erklärt: „Wir sind froh, an der Ferdinand-Braun-Schule auf technisch hohem Niveau ausgebildet zu werden. Volldigitalisierte Vorgänge verändern heutzutage alle Produktionsprozesse. Hier, an der FBS, lernen wir an kleinen Robotern, in der Industrie erwarten uns dann größere Geräte, die Tonnen von Gewicht heben können“.
Eine Station weiter wummern Bässe aus einem Auto, hier hält die Entwicklung der Elektroautos Einzug. Karosserie- und Fahrzeugtechniker stellen einen BMW aus der i Serie vor und regen damit intensive Diskussionen über Vor-und Nachteile der E‑Mobilität an. Ob ein Verständnis für technisch-physikalische Zusammenhänge vorhanden ist, testeten die Gäste im Fachbereich der Elektrotechnik. Am Laborstand wurden bei einem Mitmachparcours Schaltungen gesteckt und Pläne erklärt.
Im Bereich der Informationstechnik erstaunte niemanden die an diesem Tag stark frequentierten Computerräume. Workshops wie „Programmieren leicht gemacht“, „Smarthome“, „Hacking für Anfänger“ oder „Hardware und Betriebssysteme“ standen auf dem Programm, denn sowohl in der dualen Ausbildung als auch im Beruflichen Gymnasium bzw. der Fachoberschule-B-Form kann die Informationstechnik als Schwerpunktfach gewählt werden.
Inwieweit mit digitaler Bearbeitung manipuliert wird, verdeutlichten die Auszubildenden der Druck- und Medientechnik. Zum Thema „Diese Bilder lügen“ wurden Veränderungen an Fotos aufgezeigt. „Seien es politische Interessen oder Image-Gründe: heutzutage ist es üblich, auf Bildern eine Wirklichkeit zu schaffen, die es so nicht gibt“, erklärten die angehenden Mediengestalterinnen und ‑gestalter. In einem simulierten Fotostudio durften die Besucher dies am eigenen Leibe erfahren. Mittels einer Windmaschine, einer grünen Wand sowie einem Bearbeitungsprogramm ließen mutige Models sich als Superman oder –woman über die Skyline von New York „composen“.
Nebenan lockte der Waffelduft in das bunte Ausstellungscafé des Fachbereichs Gestaltung. Farbenfrohe Texte, künstlerische Gemälde sowie Collagen zeigten das gestalterische Potential der Fachoberschülerinnen und Fachoberschüler.
Handwerklich Interessierte schauten in die Berufsfelder Bau‑, Holz- und Metalltechnik und fertigten dort kleine Gegenstände mithilfe von Maschinen oder 3D-Druckern an.
Um den Charakter der Berufsorientierung zu forcieren, konnten alle Schülerinnen und Schüler individuelle Beratungen in Anspruch nehmen. Allen Gästen der Haupt- und Realschulen wurde auf Wunsch die Teilnahme im Berufswahlpass attestiert.
Für interessierte Familien standen von 13:00 bis 17:00 Uhr die Türen offen, teilweise kamen Eltern mit ihren Kindern aus dem weiteren Umland. Noch einmal hieß es, Technik erklären und Projekte vorstellen. Wiederum widmete man sich besonders den elektro- und informationstechnisch sowie gestalterisch geprägten Ausstellungen. Eigens programmierte Spiele, tanzende Roboter und große elektronische Schulungskästen zogen die Besucher in ihren Bann. Auch die individuelle Schul- und Berufsberatung stand hoch im Kurs und wurde von den Familien rege wahrgenommen.
„Hier herrscht eine tolle Atmosphäre“, bemerkten die Eltern eines 16-jährigen. Sie zeigten sich begeistert von der technischen Ausstattung an der Ferdinand-Braun-Schule, welche bis zum Jahr 2021 durch die Modernisierung der Werkstätten im Metall‑, Elektro- und Kfz-Bereich erweitert wird.
Ein Tag voller Leidenschaft für Technik, Tüftelei und Kreativität hat den Besuchern spannende Einblicke aus erster Hand in die vielen Abteilungen der Ferdinand-Braun-Schule ermöglicht.
Für alle Interessierten, die nicht am Tag der offenen Tür teilnehmen konnten, stehen Schulleitung und Lehrkräfte der Ferdinand-Braun-Schule bei Informationsbedarf gerne zur Verfügung.