Bereits seit 2014 pflegen die Ferdinand-Braun-Schule und die Hochschule Fulda nunmehr den schönen Brauch, einen gemeinsamen Workshop „Interkulturelle Kommunikation“ in der Fachschule für Technik anzubieten.
Ziel dieses Workshops ist es, den Studierenden der Fachschule für Technik die Herausforderungen und Chancen interkultureller Kommunikation und einen Einblick in fremde Kulturen als Rüstzeug für die spätere Berufstätigkeit in international aufgestellten Arbeitsgruppen und Unternehmen zu vermitteln. Mithilfe von Inputphasen, verschiedener Simulationsübungen, Gruppenarbeiten und Plenumsdiskussionen sollten sie ihre interkulturelle Kompetenz vertiefen und neue Formen des Lernens kennenlernen.
So führten dieses Jahr die 5 Trainerinnen und Trainer, Julia Hartmann (Schweiz), David Muñiz Hernandez (Mexiko), Jonas Nußbaumer (Deutschland), Elaine Potts (USA) und Fabian Schöppner (USA), allesamt Studierende des Masterstudiengangs Interkulturelle Kommunikation und Europastudien (ICEUS) der Hochschule Fulda, einen jeweils 2‑tägigen Workshop zu diesem Thema in der Zeit vom 6. Juni bis zum 9. Juni mit zwei Klassen der Fachschule für Technik durch.
Inhalte
Am ersten Tag ging es um den Schwerpunkt „Kultur“. Dazu wurden u.a. die Kulturdimensionen nach der Theorie des Sozialpsychologen Geert Hofstede vorgestellt und zur Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Stereotypen angeregt. Anhand konkreter Beispiele zu den Ländern Italien, Russland und Deutschland wurden Reflexionsaufgaben bearbeitet. Danach wurden die Studierenden zu Diskussionen über die Darstellung vorgeblich typischer Merkmale von Indien, China, Türkei und Spanien animiert. Ziel dieser Übungen ist es, feinfühlig zu werden dafür, wie wir als Deutsche andere Nationen und Kulturen wahrnehmen, aber auch, wie wir charakteristisch von anderen wahrgenommen werden.
Am zweiten Tag ging es dann explizit um Arbeitskulturen. Dabei standen im Mittelpunkt, für die Teilnehmer besonders plastisch und greifbar, die Erfahrungen der Trainerinnen und Trainer.
Außerdem wurden die Inhalte des ersten Tages noch einmal aufgegriffen und um Beispiele aus den Ländern Mexiko, Chile, USA sowie Deutschland und der Schweiz erweitert. So wurde auch das Phänomen des Kulturschocks angesprochen, das viele Studierende bereits selbst aus dem Urlaub kannten. Die Einübung in diesen ständigen Perspektivwechsel ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die spätere Arbeit im interkulturellen Kontext.
Die Kooperationspartner
Der Workshop fand nun das 4. Jahr in Folge statt. 2014 ergab eine spontane Anfrage bei der Studiengangskoordinatorin, Frau Ilka Gersemann, an der Hochschule Fulda, dass seitens der Studierenden des Studiengangs Intercultural Communication and European Studies durchaus Interesse herrschte, die Möglichkeit zur Planung und Durchführung eines gemeinsamen Workshop für die Zielgruppe der angehenden Techniker in Zusammenarbeit mit der Ferdinand-Braun-Schule zu ergreifen.
Die Trainerinnen und Trainer des diesjährigen Workshops führten den Workshop nun bereits zum zweiten Mal durch. Der Zugewinn liegt bei der Zusammenarbeit auf beiden Seiten. Während die Studierenden der Ferdinand-Braun-Schule ihre interkulturellen Kompetenzen weiterentwickeln können, erhalten die Trainerinnen und Trainer die Möglichkeit, ihr Fachgebiet von der Theorie hin zur Praxis anzuwenden, und dadurch auch selbst einen Perspektivwechsel zu erleben. Dabei ist vor allem auch die Zusammenarbeit mit Menschen eines gänzlich anderen beruflichen Hintergrunds und einer völlig anderen Bildungsbiographie bereichernd.
Seit Winter 1999/2000 bietet die Hochschule Fulda den internationalen und bilingualen (Deutsch-Englisch) Masterstudiengang Interkulturelle Kommunikation und Europastudien an, in dem pro Jahr 30 Studierende aus rund 15 verschiedenen Ländern zusammenkommen..
Link zum Studiengang: https://www.hs-fulda.de/sozial-kulturwissenschaften/studium/studiengaenge/intercultural-communication-and-european-studies-ma/
[robo-gallery id=„6340“]Fotos: Thomas Landgraf