Von Selbstreflektion bis Laptop-Klassen für angehende Führungskräfte
68 Absolventinnen und Absolventen der Fachschule für Technik wurden von Schulleiter Thomas Remmert beglückwünscht. In seiner Rede erinnerte er daran, wie sie die Entscheidung zur Aufstiegsfortbildung getroffen hätten, nämlich über die selbstkritische Frage nach der eigenen Leistungsfähigkeit und über einen möglichen Rollenwechsel in das mittleres Management eines Unternehmens. Das Studium an der Fachschule für Technik habe nun zu einem Mehr an Wissen und Bildung geführt, denn neben den fachlichen Schwerpunkten hätten die Studierenden auch Unterricht in Deutsch, Englisch, Politik und Wirtschaft erhalten. Sie hätten neue Freunde gefunden und gemeinsam Lernprozesse gestaltet sowie gelernt, Konflikte mit professionellen Gesprächstechniken zu lösen. „Wer strukturelle, sprachliche, historische und politische Kenntnisse gewinnt, begreift die Regeln der heutigen Zeit und damit auch die Regeln des globalen Wirtschaftens.Den Absolventinnen und Absolventen wünschte er noch viele neue Perspektivwechsel und Freude daran, immer weiter zu lernen.
Den Gastvortrag hielt dieses Jahr ein ehemaliger Fachschüler, der 1997 als staatlich geprüfter Karosserie- und Fahrzeugtechniker die Aufstiegsfortbildung in Fulda absolviert hatte: Matthias Weber. Seit dem Jahr 2015 ist er nach einem steilen Aufstieg bei einem Engineering-Dienstleister Abteilungsleiter im Bereich Forschung und Entwicklung der Karosseriestrukturen.
In seiner Rede warf er einen Blick auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung von Kfz-Karosserien. Die Karosserien würden leichter, so der Experte, und damit immer energieeffizienter. Hierzu würden neuartige Materialien genutzt. Auch hätten alternative Antriebstechniken Einfluss auf das Aussehen von Fahrzeugen. Doch Webers Anliegen war nicht allein die technische Entwicklung, sondern auch der Bedarf an Technikerinnen und Technikern in der Wirtschaft sowie der damit verbundene Aufstieg ins mittlere Management, der nur mit einem festen Wertekanon zu bewältigen sei. „Mein Führungsanspruch beruht auf Vorbild, Fairness und Wertschätzung“, so der Manager. Dem Auditorium riet Weber, immer weiter zu lernen, auch Fremdsprachen, die Technik- und Innovationsbegeisterung nie zu verlieren, und vor allem Mut zu haben, um Verantwortung zu übernehmen.
Der Abteilungsleiter der Fach- und Meisterschule, Studiendirektor Hubert Schmitt, resümierte in seiner Rede an die Absolventen: „In Ihrer dreijährigen beruflichen Erstausbildung zur Fachkraft wurden Sie mit sehr guten Kenntnissen über die Hardware ihrer Branche, sprich Produktionsanlagen, Maschinen, Werkzeuge, Werkstoffe usw. ausgestattet und mit der nun abgeschlossenen zweijährigen Aufstiegsfortbildung zum staatlich geprüften Techniker besitzen Sie ein solides Know-How für die Anwendung von Software-Tools, mit deren Hilfe Sie als Techniker Anlagen konstruieren und steuern sowie Geschäftsprozesse organisieren werden. Mit diesen Kenntnissen sind Sie das ideales Bindeglied zwischen Planung und Fertigung in einem Unternehmen.“
Schmitt berichtete ferner, dass sich die Ferdinand-Braun-Schule und der Schulträger den mannigfaltigen Herausforderungen der Digitalisierung in der Techniker- und Meisterausbildung intensiv annähmen. Zum einen wird die Stadt Fulda nach den Bedingungen von Industrie 4.0 ein 1300 m² großes Automatisierungszentrum bauen und zum anderen werden mit Beginn des kommenden Schuljahres digitale Klassenräume eingerichtet, um die medialen Kompetenzen der Fachschüler noch besser fördert zu können.
Für die glücklichen „Kommilitoninnen und Kommilitonen“ hielt Marcel Bock die Abschiedsrede und sparte nicht mit Lob: „Gelerntes Wissen konnte immer wieder mit bekannten ursprünglichen Situationen in den Betrieben in Verbindung gebracht werden.“ Auch die Unterrichtsinhalte wurden sehr geschätzt, da Theorie und Praxis sich stets ergänzten. Ebenfalls gelobt wurden die zahlreichen freiwilligen Coachings durch externe Trainer, die der Förderung personeller und sozialer Kompetenzen zur Vorbereitung auf Führungsaufgaben dienten.
Die Besten der einzelnen Schwerpunkte erhielten besondere Urkunden; Svenja Danhäuser mit einem Notendurchschnitt von 1,5 in Farb- und Lacktechnik, Joshua Kreuder, Gregor Schwab und Nina Werner mit der Note 1,3 in Karosserie und Fahrzeugtechnik, Tobias Rehm erreichte eine 1,2 im Schwerpunkt Maschinentechnik und Josef Bergmann erreichte den besten Notendurchschnitt mit 1,1 im Fachbereich Elektrotechnik.