250 Auszubildende aus 18 verschiedenen, technischen Berufen erhielten am Ende ihrer Ausbildungszeit ihre Abschlusszeugnisse der Ferdinand-Braun-Schule. Schulleiter Thomas Remmert ermunterte die frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen mit den Worten: „Seien Sie optimistisch, denn Sie haben eine gute Ausbildung erfahren.“ Tatsächlich ist die Zahl der offenen Stellen hoch, die Berufsaussichten glänzend. Doch, so Remmert, gerade jetzt sollten die jungen Menschen nicht stehen bleiben, sondern immer weiter lernen, um beim Fortschritt mithalten zu können. Denn die Situation ist paradox: einerseits gibt es die Abschottungstendenzen vieler Länder, andererseits wächst der Bedarf an weltweiter Vernetzung, an Digitalisierung enorm an. „Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten“, erklärte er. Dies zeigt sich auch in der ständigen Weiterentwicklung der Ausbildungsberufe. Es geht darum, nicht stehen zu bleiben, so Remmert. „In China sagt man: ‚Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Nicht Abgrenzung bringe die Menschen voran, sondern Neugier und Aufgeschlossenheit. Zum Schluss lud er die Jugendlichen ein, die Weiterqualifizierungsangebote der Ferdinand-Braun-Schule zu nutzen: „Sie sind uns immer herzlich willkommen!“
Wolfgang Arnold, der als Vertreter des Schulträgers, eingeladen war, ergänzte, dass auch die Stadt Fulda die ständige Weiterentwicklung der Berufsausbildung unterstützt und beispielsweise “erhebliche Mittel“ in den Bau des Automatisierungstraktes investiere. Er dankte den Betrieben für ihre noch immer große Bereitschaft zur Ausbildung und wünschte den jungen Zuhörer privates und berufliches Glück. Auch er riet ihnen ebenfalls, niemals stehen zu bleiben.
Dr. Alois Riehl, vormals hessischer Wirtschaftsminister sowie Oberbürgermeister Fuldas, hielt die Festansprache. Seine Rede begann er mit der Headline einer großen Wirtschaftszeitung, dass es Deutschland heute so gut gehe wie nie. Trotzdem sind aber auch die Sorgen vieler Jugendlicher zu registrieren, die durch die allgemeine Weltlage verunsichert sind und erläuterte, wie stark unser Land durch Freiheit und Demokratie geworden sei. Freies Wirtschaften und demokratisches Handeln gingen Hand in Hand und seien die Garanten für wirtschaftlichen Erfolg. Und mit Bezug auf die aktuellen Abschottungstendenzen von Staaten sagte er, dass Donald Trump mit seiner Politik „auf dem Holzweg“ sei. Auf lange Sicht schade er der Wirtschaft der USA mehr als er ihr nütze. Die Wirtschaft, so der Diplom-Volkswirt, habe eine dienende Funktion, sie verleihe unserem Leben seine solide Basis. Doch Wirtschaft sei nicht alles. Ohne gemeinsame Werte und ein gemeinsames Verständnis von Demokratie gebe es auch in Wirtschaft und Technik kein Voranschreiten. Gerade der solidarische Charakter der sozialen Marktwirtschaft sei, so Riehl, eine weltweit einmalige Errungenschaft. In diesem Sinne riet er den Jugendlichen, sich daran zu beteiligen und gesellschaftliche und wirtschaftliche Verantwortung zu übernehmen: „Das stärkt Sie und macht Sie zufrieden. Erzeugen Sie ein Strahlen in den Augen der anderen.“ Die jungen Gesellinnen und Gesellen schenkten Herrn Riehl einen kräftigen Applaus.
Der Sprecher der Schülerschaft, Niklas Eckhardt, dankte den Lehrkräften und Ausbildern für die Unterstützung während der Lehrzeit. Allen sei das anfangs noch „mulmige Gefühl“ genommen worden, nach und nach sei die Angst geschwunden, so Eckhardt, bis nun alle Anwesenden einen erfolgreichen Abschluss erreicht haben.
Unterstützt von den freundlichen Worten der stellvertretenden Schulleiterin Ulrike Vogler überreichte Dr. Riehl anschließend gemeinsam mit Schulleiter Thomas Remmert 17 Schülern mit Einserschnitt die Besten-Urkunden.
Umrahmt wurde die Feier mit rockigen Songs der Lehrerband der Ferdinand-Braun-Schule.