Fachschule für Technik der Ferdinand-Braun-Schule stellt ihre Projektarbeiten vor
Fuldaer Zeitung vom 23. April 2015: Staatlich geprüfte Techniker/innen wollen sie werden, und bald haben sie es geschafft. 17 Projektarbeiten des Fachbereichs Karosserie- und Fahrzeugtechnik der Ferdinand-Braun-Schule wurde vorgestellt.
Regionale Industrie-Unternehmen, Ingenieure und Fachlehrer betreuten die Projektideen der Studierenden, und kurz vor der Abschlussprüfung dürfen sie sich über viel Lob und Anerkennung freuen – wie zum Beispiel die beiden Benjamins, deren Projekte zu denen zählen, die realisiert wurden:
Benjamin Bug machte eine technische Zeitreise in die nahe Vergangenheit. Dem Audi TT 8 N der Jahre 1998 bis 2006 war im Laufe der Zeit ein Heckspoiler verbaut worden, der die Formgebung der Karosserie erheblich störte. Benjamin Bug sollte die ursprüngliche Form wieder herstellen. Dazu modifizierte er die vorhandene Heckklappe so, dass das Spoilerpaket des Audi TT 8J (2006–2014) in Verbindung mit einem neu angefertigten Wasserkasten in die Heckklappe gefügt werden konnte. Ziel des Ganzen: Den „alten“ Audi TT wieder windschlüpfriger und sicher zu machen.
Auch Benjamin Müller ging es um Schnelligkeit, allerdings um die Schnelligkeit beim Ankuppeln eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs. Er realisierte eine Schwenkvorrichtung für das Schnellkuppel-Dreieck eines Schleppers. Damit ermöglichte er eine Drehung um die Vertikalachse. Jetzt können zahlreiche landwirtschaftliche Anbaugeräte vielseitiger eingesetzt werden, zum Beispiel ein Grasverteiler und ein Schneeschieber.
Auch andere Ideen der Studierenden lösen bestehende technische Probleme: Der „Sunvisor“ mit seiner Anbindung an die Fahrerkabine eines Lkw von Mathias Witzel und Sebastian Martin erfüllt gleich zwei Funktionen. Er reduziert den Luftwiderstand der Fahrerkabine, hilft also Sprit zu sparen, und gleichzeitig schützt er den Fahrer vor der Sonneneinstrahlung.
Wer schon einmal ein paar Millionen in einem Geldtransporter durch die Gegend gefahren hat, weiß das Projekt von Mike Spielmann zu schätzen. Er konstruierte eine elektrisch angesteuerte Innenschiebetür. Geldboten können nun ihrer wertvollen Fracht mehr Aufmerksamkeit schenken als sich von dem Aufschieben einer schweren Sicherheitstür ablenken zu lassen.
Patrick Schellenschläger baute keine Luft‑, sondern Türschlösser. Nichts Besonderes, wird der Laie denken, doch wenn man das Türschloss in den Türgriff integriert, dann gibt man Innovationen freien Lauf, wie ein verbessertes Design, die Reduzierung von Bauteilen und damit nicht zuletzt eine Gewichtsreduzierung, welche am Ende Ressourcen einspart.
Dipl.Ing. und Oberstudienrat Thorsten Farnung, der als Fachlehrer für die Projektarbeiten verantwortlich zeichnet, fühlt sich bestätigt: „Diese Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker stellt zwar zeitliche und finanzielle Anforderungen an Gesell/inn/en technischer Berufe, doch es lohnt sich, zumal die Studierenden auch das Meister-Bafög nutzen können. Der Aufwand amortisiert sich schnell und bringt die Absolvent/inn/en sofort in Führungspositionen bei der Industrie.“ Und auch die ist sehr zufrieden. Ob EDAG, Hartmann Spezialkarosserien oder die CENIT AG, um nur einige zu nennen, die beteiligt waren: Industrieunternehmen wissen die Ferdinand-Braun-Schule als zuverlässigen Ausbildungspartner zu schätzen. Denn schon seit Jahren übertreffen die Abschlussnoten der technischen Schule den hessenweiten Durchschnitt deutlich.