Die Möglichkeit zur Verkürzung der Studienzeit des Ergänzungsstudiums »Technische Betriebswirtschaft« von 7 auf 3 Semester in Teilzeitform wird durch ein Anrechnungsverfahren ermöglicht, welches die naturwissenschaftlich-technischen Lernfelder und die allgemeinbildenden Fächer wie Deutsch, Englisch, Politik und Wirtschaftskunde, Berufs- und Arbeitspädagogik, die bereits im Erststudium an der zweijährigen Fachschule für Technik absolviert wurden, angerechnet werden. Das Ergänzungsstudium reduziert sich dementsprechend auf die folgenden fünf betriebswirtschaftlichen Lernfelder:
Das Lernfeld 1 »Absatzprozesse planen, steuern und kontrollieren« befasst sich mit absatzpolitischen Maßnahmen zur Kundenakquise. So werden Aspekte der Markt- und Preisbildung erarbeitet, Einflüsse der Wirtschaftspolitik auf Absatzmärkte diskutiert und produktpolitische Maßnahmen thematisiert. Im Hinblick auf eine erhöhte Kundenorientierung werden kommunikationspolitische Aufgaben im Rahmen von Geschäftsprozessen erörtert und mögliche Absatzwege im Bereich der Produktdistribution aufgezeigt.
Lernfeld 2 »Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren« beinhaltet Themenstellungen im Bereich der Materialwirtschaft. Insbesondere der Beschaffungsprozess rückt hier in den Fokus. Aspekte der Bedarfsermittlung spielen hierbei genauso eine Rolle, wie der Auswahlprozess von Lieferanten und die Abwägung zwischen „make or buy – Entscheidungen“. Im Rahmen des Lieferantenmanagements werden Gestaltungsprinzipien des Verhältnisses zu den Partnern im Leistungserstellungsprozess (u.a. Zulieferbetriebe) diskutiert. Aspekte der Logistik, die ebenfalls in diesem Lernfeld thematisiert werden, knüpfen an Problem-/ und Fragestellungen an, die im Lernfeld 3 vertieft werden.
Das Lernfeld 3 »Eine Unternehmenskultur entwickeln und organisato- risch sowie personalwirtschaftlich umsetzen« befasst sich mit der gesamten Wertschöpfung innerhalb betrieblicher Leistungserstellungsprozesse. Hierzu zählen Inhalte der betrieblichen Stellenbildung, Produktionssteuerung, Terminplanung und Fertigungssteuerung. In diesem Lernfeld setzen sich die Studierenden zudem mit volkswirtschaftlichen Einflüssen auf betriebspolitische Wertschöpfungsprozesse auseinander.
Im Lernfeld 4 »Investitionen für den Leistungserstellungsprozess tätigen und ihre Finanzierung sicherstellen« erlernen die Studierenden den Einsatz von Planungsinstrumenten zur Zielbildung und Methoden zur Bewältigung operativer und strategischer Entscheidungsprozesse, wie beispielsweise in Fragen zur Standortwahl. Weiterhin setzen sich die Studierenden mit Methoden und Instrumenten zur Kapitalbedarfsplanung und Investitionsrechnung auseinander. Aspekte der Personalplanung und Personalführung sind ebenfalls Bestandteil dieses Lernfeldes.
Das Lernfeld 5 »Den Jahresabschluss erstellen und auswerten sowie zur Kostenkontrolle und Preisgestaltung nutzen« stellt buchhalterische und kostenrechnerische Inhalte in den Fokus. Die Studierenden setzen sich hier mit Begriffen wie Inventar und Bilanz auseinander, lernen Bewertungsgrundsätze kennen und führen Buchungen auf Erfolgs- und Bestandskonten sowie Gewinn-und Verlustrechnungen durch. Im Bereich der Kostenrechnung werden Inhalte der Voll- und Teilkostenrechnung sowie der Plan- und Prozesskostenrechnung thematisiert. Weiterhin lernen die Studierenden wichtige Unternehmenskennzahlen kennen und befassen sich mit unternehmensrelevanten Steuern.
Zudem führen die Studierenden im Rahmen des Aufbaustudiengangs eine wissenschaftliche Projektarbeit zu einer betriebswirtschaftlichen Problem- bzw. Fragestellung durch, die in Form einer schriftlichen Ausarbeitung und einem Kolloquium abgeschlossen wird.